Gruppen leiten

Körperbezogene Psychotherapie auf dem Punkt

Gruppen leiten

In dieser Fortbildung geht es um das Leiten von Gruppen und welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind. Der Kurs soll Therapeutinnen und Therapeuten ansprechen, die Gruppen leiten oder dies in der Zukunft vorhaben. Ich möchte meine 35-jährige Erfahrung (Therapiegruppen, Seminargruppen) komprimiert weitergeben. Es werden theoretische Aspekte erläutert und Methoden geübt, das spielerische Herangehen und die Selbsterfahrung sollen aber nicht zu kurz kommen.

Folgende Aspekte haben dabei eine besondere Bedeutung.

Bewusstseinszentrierung

Der Leitungsstil in Gruppen kann eher problembezogen, lösungs- und ressourcenorientiert oder bewusstseinszentriert ausfallen. Beim bewusstseinszentrierten Vorgehen werden selbstverständlich die Probleme des Einzelnen aufgegriffen, nach Lösungen gesucht und Ressourcen zugänglich gemacht, aber es kann leichter ein Feld der kreativen Selbsterforschung und der Begegnung entstehen. Die Teilnehmer der Gruppe sind involviert in einen Prozess des Wachstums und in ein Training der inneren Achtsamkeit. Jeder kann wertvolle psychische Fähigkeiten erlernen: eine bessere Selbst-, aber auch Fremdwahrnehmung, einen guten Zugang zu den eigenen Bedürfnissen, zum Körper, zum inneren Kind, zu eigenen Stärken, zum Herzen, usw. Dieses Vorgehen können wir dreifach unterstützen: a) begegnungsorientiert, indem wir Begegnung anregen und in Achtsamkeit erforschen b) körperbezogenen, indem wir immer wieder das Körperbewusstsein ansprechen und c) indem wir Einzelarbeiten in eine Selbsterforschung der ganzen Gruppe zu einem zentralen Thema übergehen lassen (z.B. Vaterthema in der Einzelarbeit wird in der Gruppe für alle erforscht durch Sonde, Körperausdruck, Projektion in den Raum, Imagination, usw.).

Methoden: Achtsamkeitsbasiertes Vorgehen. Kreative Gestaltung mit zentralen Themen für die ganze Gruppe, Methoden des erlebnisaktiven Vorgehens und körperbezogenen Interventionen.

Führungsqualitäten

Gruppen zu leiten ist immer wieder eine Reise ins Unbekannte. Uns selbst als Leiter mit unseren Hoffnungen und Befürchtungen im Gruppenraum zu kennen und anzunehmen, fördert die Möglichkeiten der Selbststabilisierung und lässt uns sicherer agieren. Deshalb wird uns die ganze Seminarzeit über auch unsere eigene Beziehungsgestaltung in und mit der Gruppe und der Zugang zu unseren Kernkompetenzen begleiten. Die Intention, die wir zu unserer Gruppenarbeit bilden, ist besonders wichtig. Sie kann im besten Fall aus dem Herzen kommen und, Resonanz erzeugend, das Gruppenfeld überstrahlen.

Methoden: Eigene Übertragung kennenlernen und von Gegenübertragung differenzieren. Kernkompetenzen verankern. Intention bilden. Transpersonale Ressource aktivieren.

Verbundenheit

Da wir alle mehr oder weniger traumatisiert sind, kennen wir es, wenn die Verbindung zu uns selbst oder zu anderen unterbrochen ist. Die Gruppe ist immer ein besonderes Angebot, diese gestörte Verbindung wieder zu heilen. Auf dem Weg zur Zugehörigkeit und zu einer gestärkten Autonomie können uns auch Beziehungsmuster der Isolation bewusst werden.

Methoden: Erforschung der Beziehungsgestaltung. Neue gute Erfahrungen anregen und Verinnerlichung unterstützen. Gruppenanleitungen und Einzelarbeit in der Gruppe.

Termine:

Seminar 1: 21.06 – 24.06.2024 (Fr-Mo)
Seminar 2: 12.09 – 15.09.2024 (Do-So)

Jeweils 1.Tag 16 Uhr
Jeweils letzter Tag 13:00 und Mittagessen

Kursleitung:

Martin Schulmeister

Kosten für den Kurs:

980,-€ für beide Seminare zusammen. Einzelbelegung nicht möglich.