Körperbezogene Psychotherapie auf dem Punkt (2020/2021)
Körperbezogene Psychotherapie auf dem Punkt (2020/21)
Die psychosozialen Grundbedürfnisse – nach Nähe, emotionaler Offenheit, Bindung, Autonomie, Anerkennung, Selbstwert, Identität, nach Wohlbehagen, Lust, Sinn, Spiritualität – haben sich als dauernd wirksame Motivationen über das ganze Leben hinweg herausgestellt. Symptome psychischer Erkrankung lassen sich direkt mit dem Grad der Erfüllung dieser Bedürfnisse oder des Mangels in Verbindung bringen. Eigentlich hat aber jeder von uns um mindestens eines der Grundbedürfnisse herum entbehrungsreiche oder traumatische Erfahrungen erlebt. Dies führt zu mancherlei Ängsten, zu Abwehrhaltungen, Vermeidungsstrategien und Konsequenzen in der Beziehungs- und Lebensgestaltung. Die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zeigen die hohe therapeutische Wirksamkeit der erlebnisaktiven Bewusstwerdung des jeweiligen inneren Konflikts in der Verbindung mit neuen, guten Erfahrungen im Bereich der Grundbedürfnisse.
Im zweiten Seminar möchte ich strukturbezogenes Vorgehen erläutern, da es sich nicht nur im psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Kontext, sondern auch in Kliniken und in der Traumatherapie und überall da durchsetzt, wo wir nicht aufdeckend/vertiefend vorgehen können, sondern stabilisierend. Konkrete Interventionen für die 4 Strukturqualitäten (Wahrnehmung, Selbststeuerung, Kommunikation, Bindung), umsetzbar in Einzel- und Gruppentherapie, werden vermittelt.
Im dritten Seminar möchte ich die Auswirkungen der Grundbedürfniskonflikte auf die Beziehungsgestaltung erläutern, und zeigen, wie man diese Beziehungsgestaltung in der therapeutischen Arbeit erfassen und bearbeiten kann. Die Herzensbindung: wie diese beeinträchtigt sein kann und wie verletzte Herzen sich wieder für neue, gute Bindungen öffnen können, soll auch zum Thema dieses Seminares werden.