Körperlesen

Körperbezogene Psychotherapie auf dem Punkt

Körperlesen

Unser Körper managt auf kreative und oft unbewusste Weise unverarbeitete, aber bedeutende emotionale Erfahrungen. Deshalb ist die Wahrnehmung und Integration von non-verbalen Signalen in ein therapeutisches oder beratendes Gespräch meistens sehr fruchtbar. Dabei geht es um ein körperbezogenes Ansprechen von ausgeblendeten, inneren Anteilen bei einem aktuellen Anliegen. Aber auch um das Wahrnehmen des Körperausdrucks und damit der tieferen Sicht, die ein Mensch auf das Leben, sich selbst und die anderen hat.

Grundsätzlich kann man beim Lesen des Körperausdrucks einen konzeptuellen und einen intuitiven Ansatz unterscheiden. Beide ergänzen sich gut und sind Thema des Seminares.

KONZEPTUELLES KÖRPERLESEN

Beim konzeptuellen Ansatz wird der Körperausdruck, bestimmte Körperhaltungen und –spannungen mit dazugehörigen entwicklungspsychologisch bedingten Lebensthemen in Verbindung gebracht. Es ergeben sich fünf zentrale Muster der Selbstorganisation im Körper, von denen man auf das innere Erleben, die Sicht der Welt, aber auch auf Entbehrungen, Ressourcen und die Beziehungsgestaltung schließen kann. Wir werden die Konzepte inhaltlich erarbeiten und erfahrungsorientiert ausprobieren.

INTUITIVES KÖRPERLESEN

Beim intuitiven Körperlesen aktivieren wir Formen der empathischen Identifikation wie Imaginales Sehen, somatische Resonanz, Mokassintechnik, usw., die uns einen unmittelbaren Eindruck von dem geben, was die jeweilige Person erlebt oder entwickeln möchte, was jetzt aufgeladen und ansprechbar ist. Mit Übungen lernen wir das intuitive Körperlesen kennen und unsere eigene Intuition weiter zu schulen.

DIE GESCHICHTE DES KÖRPERLESENS

Körperlesen hat eine über hundertjährige Tradition. Während manche der theoretischen Konzepte eher in Vergessenheit gerieten, z. B. die Typologie Kretschmers: Leptosom, Pykniker, usw. sind andere vor allem im tiefenpsychologischen Bereich heute noch aktuell und werden weiter differenziert wie z. B. schizoid, oral-depressiv, narzisstisch, usw. Der körperbezogene Zweig der Tiefenpsychologie (W. Reich, A. Lowen, R. Kurtz, J. Pierrakos, A.Pesso) hat nochmal eigene Akzente gesetzt. Von Ron Kurtz stammen z.B. die Begriffe »Rückzugsstil«, »abhängig-gewinnend«, »expressiv-anklammernd«, »charmant-verführerisch«. Das jeweilige Konzept versucht, den Körperausdruck mit entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten sowie zentralen Anforderungen des Lebens wie z. B. das Ja zum Leben, zur Autonomie, zum Selbstwert, usw. und deren Bewältigung zu verbinden. In letzter Zeit gewinnen die dimensionalen Ansätze (H. Weiss) sowie auch die kontextbezogenen Ansätze an Bedeutung.

Methoden

Non-verbale Signale lesen (tracking) und in die Gesprächsführung integrieren. Fünf zentrale Muster der Selbstorganisation/Charakterstile erlebnisaktiv lernen. Imaginales Sehen, Identifikation, Herzenswahrnehmung.

Termin:

25. – 27. Januar 2024
Donnerstag 14:00 – Samstag 14:00

Ort:

B:TRANSFORMATION GmbH & Co.
Juri Erche & Ulrike Stalitza-Erche
Rheinstr. 13, 69126 Heidelberg
https://is.gd/Heidelberginfo

Kursleitung:

Dipl.Psych. Martin Schulmeister

Kosten:

€ 370,–